Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl! Es gibt so viele verschiedene Arten und Geschmäcker von Olivenölen, dass die Wahl des richtigen Öls für manch einen gar nicht so einfach ist. Jedes Olivenöl zeichnet sich durch eine einzigartige Farbe, einen Geschmack und Eigenschaften aus, die bei der Zubereitung von Gerichten berücksichtigt werden sollten.
Gerade in Ländern, in denen Olivenöl nicht als Klassiker in der Küche zählt, bevorzugen Käufer ein eher sanfteres Olivenöl. Bitter schmeckende oder scharfe Olivenöle sind deutschen Verbrauchern oftmals zu intensiv im Geschmack. Dementsprechend empfiehlt sich der Kauf eines milden Olivenöls. Unter mildem Olivenöl versteht man ein Öl, das keinerlei oder nur einen sehr geringen bitteren oder würzigen Geschmack im Mund hinterlässt.
Viele milde Olivenöle bestehen aus einer Mischung von einem 10-prozentigen Anteil nativem und nativem Olivenöl Extra. Das native Olivenöl Extra verleiht dem Öl eine dezente geschmackliche Note.
Da es sich hierbei nicht um ein reines natives Olivenöl Extra handelt, verringern sich auch die positiven, gesundheitsfördernden Eigenschaften des Öls. Es gibt jedoch durchaus auch natives Olivenöl Extra, das naturbedingt einen milden Geschmack hat – auch aus Spanien, wenn das Öl nicht aus Picual, sondern Arbequina gepresst wurde.
Hierzu zählen native Olivenöle extra mit nuancierten und leichten Aromen, wie zum Beispiel der eher reifen Arbequinos, Empeltres oder Manzanillas Cacereñas.
Das Gute: Ein mildes Olivenöl nativ extra mit wenig oder gar keiner Schärfe und Bitterkeit ist ein echter Alleskönner in der Küche.
Was genau macht ein mildes Olivenöl aus?
Mildes Olivenöl besitzt wenig Schärfe und kaum Bitterkeit. Ob ein Olivenöl mild, scharf oder herb im Geschmack ist, hängt von mehreren Aspekten ab. Zuerst einmal trägt die Olivensorte dazu bei, ob ein Öl milde Eigenschaften gewinnt. Bestimmte Olivensorten sind eher fruchtig im Geschmack und eignen sich deshalb hervorragend für die Produktion von milden Olivenölen.
Auch der Zeitpunkt der Ernte spielt eine wichtige Rolle für den Geschmack. Werden die Oliven später, also reifer geerntet, geben Sie später ein milderes Olivenöl. Den aber wahrscheinlich größten Einfluss auf den Geschmack und die Intensität des Olivenöls hat die Verarbeitung. Die Zeit des Rührens und Knetens vom Olivenbrei trägt zur Entwicklung von Fruchtigkeit, Aromen und Polyphenole bei.
Und zu guter Letzt ist auch das Alter des Öls entscheidend, ob ein Öl mild, bitter oder würzig ist. Mit höherem Alter neigt Olivenöl dazu, einen milderen Geschmack anzunehmen. Das hängt jedoch stark von der Olive und dem Öl ab und kann die drei Faktoren Fruchtigkeit, Bitterkeit und Schärfe unterschiedlich stark betreffen.
Wie können Sie mildes Olivenöl verwenden?
Hochwertige Olivenöle sollten je nach ihren Eigenschaften unterschiedlich für den Verzehr verwendet werden. Während Olivenöle in den Mittelmeerländern seit jeher zum Kochen und Braten verwendet werden, herrscht hierzulande eine große Ahnungslosigkeit darüber, wie man Olivenöle in der Küche richtig nutzt. Einige Olivenöle eignen sich eher für Salate und Kaltspeisen, andere Olivenöle kann man ohne Bedenken erhitzen.
Intensive Olivenöle überlagern feine Aromen der Zutaten gerne mit ihrem starken Eigengeschmack. Milde Olivenöle gelten dahingegen als absolute Allrounder in der Küche. Sie bringen Aromen der anderen Zutaten zur vollen Entfaltung und harmonieren mit ihnen. Milde Olivenöle überzeugen mit ihrer vielseitigen Einsetzbarkeit. Sie können sie sowohl zum Kochen als auch zum Braten benutzen.
Wichtig zu beachten ist, dass native Olivenöle und native Olivenöle extra nur bis zu 180 °C gegart, gedünstet oder gebraten werden sollten. Denn bis zu dieser Temperatur zeigt natives Olivenöl keine wesentlichen chemischen Veränderungen. Sie können bei der Erhitzung jedoch an ihrem Aroma verlieren sowie einen Teil der Vitamine und sekundären Inhaltsstoffe. Außerdem wird bei einer zu hohen Temperatur das gesunde Vitamin E weitgehend zerstört.
Beim Braten ist es wichtig zu beachten, dass das Olivenöl keinesfalls überhitzt wird und den Rauchpunkt erreicht. Als Rauchpunkt wird die Temperatur bezeichnet, bei der sich ein Öl unter Rauchentwicklung zersetzt – also: wenn das Öl zu rauchen beginnt.
Für welche Gerichte kann mildes Olivenöl verwendet werden?
Mildes Olivenöl kann sowohl für warme als auch für kalte Gerichte verwendet werden. Besonders gut eignen sie sich zum Backen und für die Dessert-Zubereitung. Auch für Marinaden, Salate, Rohkost, Dressings und kalte Vorspeisen sind milde Olivenöle optimal.
Nutzen Sie mildes Olivenöl zum Braten oder zum Grillen von Fisch oder Fleisch unter Einhaltung des Hitzelimits von 180 °C. Auch gegrilltes Gemüse kann mit ein wenig Olivenöl den vollen Geschmack entfalten, ohne den eigentlichen Geschmack des Gemüses und der Kräuter zu verlieren.
Oder man verfeinert mit mildem Olivenöl Suppen und Kartoffelbrei, nachdem man die Gerichte von der Herdplatte genommen hat.
Mildes Olivenöl ist vielseitig einsetzbar
Ein mildes Olivenöl ist immer eine tolle Wahl, wenn Sie den originalen Geschmack der Zutaten nicht übertönen möchten und eine ausgewogene Harmonie von Speisezutaten erzeugen möchten. Eine Zurückhaltung bei der Intensität des Olivenöls gibt Ihnen viel Spielraum bei dem Einsatz des Olivenöls. Sie können mildes Olivenöl sowohl für die Zubereitung von warmen als auch von kalten Gerichten verwenden. Werden Sie kreativ bei der Zubereitung und genießen Sie mildes Olivenöl als den Alleskönner in Ihrer Küche.
0 Kommentare